Eishockey WM 2017 – Ein Rückblick aus deutscher Sicht

Es ist schon eine Weile her das Deutschland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 im eigenen Land im Viertelfinale gegen Kanada knapp unterlegen war. Weil es so viel Spaß gemacht hat, möchten wir nochmal auf die starken Leistungen unserer Kufen-Cracks zurückblicken und einen kurzen Ausblick auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang geben.

Deutsche Leistung bei der WM 2017

Vor dem Turnier wurde vom Deutschen Eishockeyverband das Ziel ausgegeben sich für die KO-Runde zu qualifizieren. Der Heimvorteil sollte dabei eine wichtige Rolle spielen. In einer Gruppe mit Russland, den USA, Schweden, Slowakei, Lettland, Dänemark sowie Italien, war ein Weiterkommen alles andere als sicher.

Wer vor dem Turnier einen Blick auf die Weltrangliste warf, der sah die deutsche Auswahl dort lediglich auf Platz 10. Vier Mannschaften aus der Gruppe waren besser platziert und Lettland (12) sowie Dänemark (13) waren nicht weit entfernt und ähnlich stark einzuschätzen.

Überraschung gegen die USA

Um die Gruppe zu überstehen, musste also in jedem Spiel alles gegeben werden und die ein oder andere Überraschung würde auch nicht schaden. Direkt im ersten Spiel ging es gegen die USA, einen der Titelkandidaten. Deutschland ging früh durch Rieder in Führung und konnte den 1-Tore Vorsprung bis Mitte des Schlussviertels halten. Dann schlug Murphy zu und das Spiel drohte 9 Minuten vor Schluss doch noch den erwarteten Ausgang zu nehmen. Die Amerikaner hatten die Rechnung aber ohne Patrick Hager gemacht, der 6 Minuten vor Spielende den 2:1 Siegtreffer erzielte.

Der benötigte Überraschungssieg war bereits am ersten Spieltag vollbracht. Mit breiter Brust ging es einen Tag später gegen Schweden. Zweimal gingen die Schweden in Führung und zweimal glich Deutschland aus. Doch kurz vor Ende des zweiten Drittels gab es einen Doppelschlag der Schweden, der im dritten Drittel durch 3 weitere Tore vergoldet wurde. Mit 2:7 ging man schließlich gnadenlos unter, hatte sich aber die ersten 30 Minuten gut präsentiert.

Im dritten Spiel wurden den Deutschen dann von Anfang an die Grenzen aufgezeigt. Russland ging früh in Führung und die deutsche Mannschaft fand nie wirklich ins Spiel. Am Ende stand eine 3:6 Niederlage in den Geschichtsbüchern. Doch mit einem Sieg aus den ersten drei Spielen konnte man bei Halbzeit der Gruppenphase gut leben.

Comeback Sieg gegen Slowakei

Das vierte Spiel war das wichtigste Spiel, denn es ging gegen die Slowakei. Den ausgemachten Hauptkonkurrenten beim Kampf um die KO-Runde. Nach nicht einmal 22 Minuten lag Deutschland mit 0:2 zurück. Die dritte Niederlage in Folge drohte. Der Sieg gegen die USA, die sich mittlerweile eingespielt hatten und sogar die Schweden schlugen, schien nichts mehr wert zu sein. Doch es sollte anders kommen. Ein Doppelschlag in der 37. Spielminute brachte Deutschland zurück ins Spiel. Schließlich konnte man sich nach Penaltyschießen mit 3:2 durchsetzen.

Im fünften Spiel gab es einen kleinen Dämpfer für die neu entfachte Euphorie. Gegen Dänemark wurde unnötig nach Verlängerung mit 3:2 verloren und plötzlich stand das Weiterkommen wieder auf dem Spiel. Der 4:1 Erfolg gegen Italien einen Tag später bedeutete, dass den deutschen Fans und Spielern am letzten Spieltag ein wahres Endspiel gegen Lettland bevorstand.

Herzschlagfinale gegen Lettland

Spannender hätte das entscheidende Spiel gegen Lettland wahrlich nicht laufen können. Nach 2 Toren, eines von David Wolf und eines von Dennis Seidenberg, ging unsere Mannschaft Mitte des zweiten Drittels mit 2:0 in Führung. Alles schien gut zu laufen, das Viertelfinale war zum Greifen nahe.

Doch so einfach wollten sich die Letten nicht geschlagen geben. Sie kamen furios zurück und gingen vier Minuten vor Schluss mit 3:2 in Führung. Aus der Traum. In nicht einmal 20 Minuten drehten sie das Spiel und in der Kölnarena herrschte für einen Moment Totenstille. Die Fans fingen sich wieder und machten noch ein letztes Mal ordentlich Lärm. Und tatsächlich war die deutsche Mannschaft in Form von Felix Schütz in der Lage es ihnen zu danken. 33 Sekunden vor dem Ende stand es plötzlich 3:3.

Verlängerung! Dort konnte keine Mannschaft einen Treffer erzielen und das Penaltyschießen musste wie gegen die Slowakei über das deutsche Schicksal entscheiden. Schlussendlich hatte Deutschland dabei die Nase vorn und das nötige Glück auf seiner Seite. Die Mannschaft konnte sich selbst für die couragierten Auftritte belohnen und eine aufregende Gruppenphase fand einen gebührenden Abschluss mit Happy End.

Viertelfinale gegen Kanada

Als Gruppenvierter in Gruppe A wartete im Viertelfinale die beste Mannschaft aus Gruppe B – Kanada, der Rekordweltmeister und Eishockey-Mutterland. Alles andere als eine Klatsche wäre schon ein Erfolg gewesen. Die Deutschen machten ein Klasse Spiel und unterlagen am Ende mit gerade einmal 1:2 gegen den späteren Vize-Weltmeister, der nur im Finale dem Weltmeister Schweden unterlegen war. Im Spiel um Platz drei gewann Russland gegen Finnland und erhielt die Bronzemedaille.

Aussichten für Olympia 2018

Was bedeutet das gute Abschneiden für die Olympischen Winterspiele in Südkorea!? Die Mannschaft von Marco Sturm kann im kommenden Jahr mit breiter Brust und ohne Angst in das Turnier gehen. Im Feld der besten 12 Mannschaften der Welt braucht einem nicht bange sein. Viel erwarten dürfen wir allerdings nicht von unserer Mannschaft. Ein Einzug in die KO-Runde wäre schon eine fantastische Sache.

Es muss ohnehin erst einmal abgewartet werden, wer die deutschen Gruppengegner sein werden. Dann wird es auch darauf ankommen welche Spieler fit genug und für das Turnier verfügbar sind. Dabei reden wir nicht nur über die deutsche Mannschaft und ihren Superstar Leon Draisaitl, sondern insbesondere über die anderen Teilnehmer.

Leider wird die NHL Saison aller Voraussicht nach für die Olympischen Spiele keine Pause einlegen. Eine herbe Enttäuschung. Zum ersten Mal seit 1998 würde das olympische Eishockeyturnier ohne die besten Spieler der Welt ausgetragen werden. Allerdings haben einige Spieler – allen voran der russische Superstar Alexander Owetschkin – bereits angekündigt in jedem Fall für ihr Land zu spielen, notfalls auch ohne Genehmigung. Vielleicht tut sich noch was…

Pünktlich zu Olympia werden Sie natürlich von uns alles Nötige über das Turnier erfahren. Wir werden Sie detailliert über die Favoriten und Quoten der einzelnen Mannschaften in Kenntnis setzen und Ihnen hilfreiche Tipps für Ihre Olympia Sportwetten mit auf den Weg geben.